Im stimmungsvollen Ambiente des historischen Waldsassener Kastens in Weiden wurde am 26. Oktober 2022 der Bayerische Bibliothekspreis 2022 vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Bayerischen Bibliotheksverband an die Regionalbibliothek Weiden (Hauptpreis) und die Gemeindebücherei Vaterstetten (Sonderpreis) verliehen.

Die von Melitta Varlam (BAYERN 1) moderierte Veranstaltung begann mit der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste durch Weidens Oberbürgermeister, Jens Meyer, der auch auf die wechselvolle Geschichte des Gebäudes einging, das früher unterschiedlichsten Zwecken vom Rathaus bis zum Gefängnis (mit Richtstätte) diente und seit 1994 die Regionalbibliothek Weiden beherbergt. Der terminlich verhinderte Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, sandte eine Grußbotschaft, in der er der Regionalbibliothek Weiden und der Gmeindebücherei Vaterstetten zum Bayerischen Bibliothekspreis 2022 herzlich beglückwünschte.  In der Auszeichnung solle öffentliche Bibliotheken zum Wettbewerb um Qualität und Innovation ermutigen und einen positiven Beitrag zu ihrem Image leisten.

Einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte des 2021 erstmals verliehenen Preises und die Aufgaben und Ziele des Bayerischen Bibliotheksverbandes bekamen die Anwesenden in einer von BAYERN 1-Moderatorin Melitta Varlam bestens moderierten Gesprächsrunde mit der neuen Vorsitzenden des Bayerischen Bibliotheksverbandes, Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL, und Ute Palmer, Leiterin der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen. Im Anschluss daran wurden die beiden ausgezeichneten Bibliotheken in zwei filmischen Kurzporträts vorgestellt, die erahnen lassen, welche kreative Power in den Bibliotheksmitarbeitenden steckt.

In einer weiteren Diskussionsrunde lobten der Weidener Oberbürgermeister und Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer die Arbeit ihrer Bibliotheksteams und sagten ihnen für die Zukunft weitere Unterstützung zu. Jens Meyer schloß seine Ausführungen mit einem Zitat des Industriellen und Politikers Philip Rosenthal, das auch als Leitsatz für eine moderne und innovative Bibliotheksarbeit dienen kann: "Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein."

Die feierliche Verleihung des Bayerischen Bibliothekspreises 2022 nahmen Frau Dr. Ute Eiling-Hütig und Ministerialrat Dr. Dirk Wintzer vom Bayerischn Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst vor. Sie überreichten je einen Glas-Award an die Bibliotheksleiterinnen Sabine Guhl (Weiden) und Patrizia Schukowski (Vaterstetten). Dass sich die beiden Bibliotheksteams nicht auf ihren wohlverdienten Lorbeeren ausruhen wollen, wurde deutlich, als Moderatorin Melitta Varlam nach der Verwendung der Preisgelder in Höhe von 10.000 bzw. 5.000 Euro fragte. Die Regionalbibliothek Weiden investiert in eine neue "Bibliothek der Dinge", die 2023 in Kooperation mit der Universität Erlangen-Nürnberg aufgebaut wird. Die Gemeindebücherei Vaterstetten in diverse Ausstattungsgegenstände zur Steigerung der Aufenthaltsqualität.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der jungen und vielseitig begabten Weidener Singer-Songwriterin Ronja Künstler, die mit einem Saxophon-Solo zum Empfang im Foyer überleitete. 

Die Regionalbibliothek Weiden hat sich laut Fachjury „in den vergangenen knapp 30 Jahren zu einem modernen und lebendigen Kultur- und Medienzentrum für die Bürgerinnen und Bürger von Weiden und der ganzen Region entwickelt.“ Das Gründungsmitglied des ersten Onleihe-Verbundes in Bayern nutze konsequent die Chancen der Digitalisierung und übernehme mit innovativen Angeboten eine Vorreiterrolle. Dies gelte insbesondere für den Social-Media-Auftritt, der in ein
stimmiges Gesamtkonzept eingebettet sei, so die Jury. Besonders beachtlich seien ferner die vielfältigen Angebote zur Leseförderung sowie zur Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz wie z.B. die Bücherfrösche für die ganz
Kleinen und die Fakehunter-Führungen für Jugendliche.

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Die Gemeindebücherei Vaterstetten überzeugte die Jury mit ihrem kreativen Veranstaltungsprogramm zum 50-jährigen Jubiläum, welches „im monatlichen Wechsel die vielen Facetten öffentlicher Bibliotheken besonders gut zum Ausdruck
bringt und alle Altersgruppen berücksichtigt“. Beispielsweise wurde gemeinsam mit Kundinnen und Kunden, die der Gemeindebücherei seit dem Gründungsjahr 1972 die Treue gehalten haben, Rückschau gehalten. Mit der Vergabe des
Sonderpreises würdigt die Jury die Arbeit eines jungen Teams, dessen originelle Ideen auch andernorts leicht umsetzbar sind.

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